Attraktivität ist Ansichtssache
Die Ackerbegleitflora sieht momentan nicht besonders schön aus, ist aber sehr beliebt
Die Ackerbegleitflora-Flächen sehen momentan nicht besonders attraktiv aus, machen aber durchaus Sinn
Die Ackerbegleitflora-Flächen sind vielleicht für uns Menschen aktuell nicht besonders dekorativ, dafür aber sehr attraktiv für andere Lebewesen. Es ist unglaublich, wie viele Heuschrecken und andere Insekten hier zu entdecken sind. Am späten Nachmittag ist das Konzert aus Zirpen, Sägen und Knarren wirklich phänomenal! Die Tiere nutzen hier die hohe krautige Vegetation als Rückzugsort, Versteck, Lebensraum und Nahrungsquelle.
Auf dem Vuebelle stellen die Ackerbegleitflora-Flächen die Innenräume der angeschnittenen Gebäude Café Felix, UBS und Coop vom Bellevue dar.
Rückzugsort und Nahrungsquelle für Insekten und Vögel
Vor Jahrzehnten gehörten farbenfrohe, artenreiche Getreideäcker zum gewohnten Bild in der Kulturlandschaft. Heute sind sie und ihre Bewohner selten geworden.
Ackerfläche ohne Pestizide, das ist sehr unüblich für den Ackerbau, hier hat aber die Förderung der seltenen Ackerbegleitarten Vorrang (und nicht die Lebensmittelproduktion). Auf diese Weise gelangt mehr Licht auf den Boden, was für die Zielarten sehr wichtig ist. Zudem warten wir mit dem Pflügen nach der Getreideernte mehrere Wochen, damit die vorkommenden Pflanzen genügend Zeit haben, reife Samen zu bilden. Mit diesen Massnahmen bietet dieser Extensivacker einen Lebensraum für seltene und bedrohte Arten wie die Kornrade oder die Viersamige Wicke.
Ausgestorbene Pflanze auf dem Vuebelle entdeckt
Die Idee für die Förderung der Ackerblumen am vuebelle ist entstanden durch einen sensationellen Fund: Der vom schweizweit stark gefährdete (in Zürich sogar als ausgestorben gelten) Bittere Bauernsenf ist hier am vuebelle wieder aufgetaucht! Um ihm einen passenden Lebensraum zu bieten, wurde hier diese Fläche genau nach seinen Bedürfnissen angelegt. Nun sind wir gespannt, ob wir ihn wieder finden können.
Das Projekt wird von WIldform Zusammenarbeit mit dem Verein Hotspots durchgeführt.
Foto: Severin Aicher, Naturfotostudio